Barrierefreiheit im Namen Gottes dank Umbau und Modernisierung
Lage und Beschreibung
Die Küsterei liegt im 1. Obergeschoss eines Bestandgebäudes aus massivem Mauerwerk, dessen Mittelpunkt die Evangelische Kirche ‚Zum Heilsbronnen‘ darstellt.
Rechts und links wird die Kirche von Wohnungen und einem Café flankiert. Die Räume der Küsterei queren den Kirchturm, dessen Geschossdecke höher lag als der Fußboden der Küsterei, so dass zwischen dem Eingangsbereich mit den Büroräumen und den Veranstaltungsräumen Stufen lagen.
Ein unschönes Hindernis für eine ältere Klientel unter den Teilnehmern der kirchlichen Veranstaltungen, aber auch für junge Mütter, die mit Kinderwagen oder Baby auf dem Arm zur Krabbelgruppe wollten.
Der Entwurf wurde von BvdM Architekten erstellt, deren Schwerpunkte, neben den klassischen Architektenleistungen, im Bereich Bauen im Bestand denkmalgeschützter
Gebäude und insbesondere von Kirchen liegt.
Küsterei der ev. Kirchengemeinde Zum Heilsbronnen – Maßnahmen
Um die Stufen zu beseitigen, wurde die aufwändig gestaltete Holzdecke des Kirchturms im Erdgeschoss, dem Eingangsbereich der Kirche, abgebaut, die Decke wurde um etwa 0,50 m abgesenkt, anschließend wurden die Holztafeln wieder angebracht. Parallel wurden die Büroräume der Küsterei modernisiert und mit einer großzügigen lichtdurchlässigen Glaswand ausgestattet. Aus zwei Treffpunkträumen wurde ein großzügiger Raum für das vielfältige Veranstaltungsangebot der Kirche. Die gesamte Gestaltung ist offener, heller, großzügiger gestaltet als vorher.
Bei der Gesamtgrundfläche von 367 m² konnte auf notwendige Flure verzichtet werden, aber eine Hausalarmanlage wurde eingebaut. Der Übergang von der Küsterei zur Empore des Kirchenschiffes, dem Bereich des Kirchenchores und der Orgel, musste durch eine Aufwertung der denkmalgeschützten Tür ertüchtigt werden, um die Trennung zweier Nutzungseinheiten zu sichern. Ebenso musste der Feuerwiderstand der denkmalgeschützten erhaltenswerten Türen zu den Treppenräumen erhöht werden.
Die Fluchtwegsituation durch zwei notwendige Treppenräume wurde durch den Einbau von Rauchabzugsöffnungen verbessert. Diese Maßnahmen kommen auch den Mietern der Wohnungen des gesamten Gebäudes zugute.
Ein Schlupfloch für einen möglichen Brand stellte die Orgelantriebstechnik dar, die sich in einem kleinen Raum in der Küsterei befand und deren Wanddurchbruch zur Orgel und damit in das Kirchenschiff eine nicht vollständig schließbare Öffnung darstellte. Nach der Orgelsanierung wurde die Technik an einer anderen Stelle untergebracht.
Fazit zur Küsterei der ev. Kirchengemeinde Zum Heilsbronnen
Der Aufwand war für eine relativ kleine Bruttogrundfläche vergleichsweise groß.
Die Brandschutzmaßnahmen wirkten sich nicht nur auf die Räume der Küsterei aus, sondern durch die Fluchtwegsituation aus dem 1. OG ins EG auch auf die Treppenräume und die Freihaltung der Rettungswege im EG. Die Treppenräume Nord und Süd führen zwar nicht direkt auf öffentliches Straßenland, sondern in den Garten, aber die Flüchtenden sind auf jeden Fall im Freien.
Bautafel
Maßnahme: Modernisierung der Küsterei, Barrierefreiheit herstellen, Umgestaltung der Versammlungsräume
Lage: Heilbronner Straße 20 in 10779 Berlin-Schöneberg
Gebäude: Kirche, auf beiden Seiten von Wohnungen flankiert, 5 Geschosse
BGF der Küsterei: 367 m²
Baurechtliche Einstufung: GK 5, Sonderbau wegen der Versammlungsstätte für ca. 150 Personen
Architekten: BvdM Architekten, Lobeckstr. 30-35, 10969 Berlin www.bvdm-arch.de
Brandschutzprüfer: Dr. Menzel, Beatrix Niehues