Das Ziel ist die Reise

Letzte Woche waren wir gemeinsam bei einer Fortbildung in der Sächsischen Schweiz. Wir haben viel gemacht, viel gelacht und viel gelernt.


Wenn man sich in der Nähe des Nationalparkes Schmilka in der Sächsischen Schweiz in Bad Schandau aufhält, dann gehört eine Wandertour zum Tagesplan dazu. Unser Kollege Marcus organisierte eine Tour. Wir mussten ihn daran erinnern, den Schweregrad der Tour minimal zu halten, denn nicht alle von uns sind private Wanderer. Im Anschluss an den impressionsreichen Workshop starteten wir als Team eine Wanderung zu der Schrammsteinaussicht.

Mit dem Schandauer Aufzug auf der oberen Ebene angekommen und einem wunderschönen Blick auf die Elbe, ließen wir vorerst ein Erinnerungsfoto von einem Passanten machen. Wir gingen einen steilen Pfad nach oben, der einigen von uns zu schaffen machte. Das war erst der Anfang. Während unserer Wanderung in Richtung Park sahen wir idyllische Gebäude, gepflegte Gärten und einen Kneipppunkt, an dem einige von uns ihre Hände und Ellenbogen mit eiskaltem Wasser abkühlten. Auf dem Weg zum Ziel hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf das Schrammsteintor. „Dort oben auf diesen Berg sollen wir hoch?“ – waren unsere Gedanken. Der Anblick ließ uns alle kurz innehalten und erschien uns wie ein Blick auf ein Landschaftsgemälde. Immer wieder hörte ich meine Kollegen sagen: “Was für wahnsinnige Berge! Bei uns in Berlin ist alles flach, da hast du sowas nicht!”

Wir liefen weiter und sahen plötzlich Treppen – da wussten wir, es gibt kein Zurück mehr! Entlang dem Lattengrund bis zum Obrigensteig erlebten wir verschiedene Temperaturen von feucht-kühl bis warm-tropisch. Dieses war den verschiedenen Baumarten und den unterschiedlichen geographischen Höhen geschuldet. Unter dem Schatten der zahlreichen Baumarten und den riesigen, beeindruckenden Felsen am Schrammtor liefen wir Marcus hinterher. Wir trafen sogar auf eine Blindschleiche, die ihren Weg suchte.

 

 

An einem Wegekreuz angekommen, blieben wir stehen, sahen uns an und schauten auf die Uhr. Die Frage war: „Welchen Weg nehmen wir?“ „Brechen wir ab, oder haben wir noch Kraft?“ Wir wollten keinesfalls die Tour abbrechen und entschieden uns für den Malerweg. Als wir am “Wildschützensteig” ankamen, war absolute Stille – alle liefen höchstkonzentriert die Leitern und Stufen nach oben. Als wir dann am Ziel angekommen waren, konnten wir die Schrammsteinaussicht genießen und waren fasziniert von der Weite, der Landschaft und der Höhe. Nachdem wir eine Weile dort verbracht hatten, wussten wir alle – jetzt gibt es auch einen Rückweg, aber der erschien uns viel einfacher als der Hinweg.

Wieder in unserem Hotel angekommen, schauten wir stolz auf unsere Tracker und Handys: ca.  61 Stockwerke und zwischen 18.000 und 22.000 Schritten, je nach Tracker und Schrittlänge, sind wir gewandert! Noch Tage später fragten wir uns untereinander: Na, hat jemand Muskelkater?“

Jeder Mensch hat eine andere Art und Weise, den Kopf und die Gedanken von dem Alltags-Getümmel zu befreien. Wir allesamt haben dieses Erlebnis genossen. Wir alle haben unsere Gedanken loslassen können. Selbst unser Bürofreund und Hund Lui hat an diesem Abenteuer teilgenommen. Wir sind froh, die Aussicht auf das Elbtal gesehen zu haben und haben neue Kraft und Energie für folgende herausfordernde Aufgaben getankt!

 

 

Veröffentlicht am 30. Mai 2022.