Brandschutz unterwegs in der Schweiz
Holzbau und Brandschutz in der Schweiz: Tragwerke und Fassaden aus Holz als Standart
Ein Tragwerk aus Holz hinter einer Fassade aus Glas prägt den Neubau des Medienunternehmens Tamedia auf dem Werd-Areal in Zürich. Der japanische Architekt Shigeru Ban stellte Transparenz, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden des Nutzers ins Zentrum seines aussergewöhnlichen Entwurfs. Bei der Umsetzung spielte neben der spektakulären Architektur und einem Holzbau ohne Stahlverbindungen der Brandschutz eine wichtige Rolle.
CH.Holzbau
In einem Beitrag in der Schweizer Holzbauzeitschrift CH.HOLZBAU – einem Praxismagazin für die Planung, Fertigung und Konstruktion von Holzbauten – beschreibt Reinhard Eberl-Pacan die einzigartige Architektur des japanischen Architekten Shigeru Ban und die Herausforderungen an den Brandschutz, die sich daraus ergeben:
Holzbau und Brandschutz in der Schweiz – Fazit
Mit Holzbau ist eine nachhaltige Bauweise möglich, bei der ein helles, freundliches Umfeld sowie das Wohlbefinden der Bewohner und Nutzer im Vordergrund stehen. Modernes mehrgeschossiges Bauen mit Holz erfreut sich daher zunehmender Beliebtheit. Das gilt besonders für Bauten, in denen das verwendete Holz sichtbar bleibt und nicht brandschutztechnisch mit nichtbrennbaren Baustoffen verkleidet werden muss.
Neue Erkenntnisse über das Brandverhalten von Holz zeigen, dass durch den Einsatz von sichtbaren Holzbauteilen die Sicherheit der Gebäude bei Feuer und Rauch nicht leidet. In der Schweiz führte das zu einer Neubeurteilung der Verwendung von Holz als Baustoff in den Brandschutzvorschriften. Holz kann derzeit auf der Basis von Abbrandberechnungen (R 60 bzw. EI 60) in Normalbauten bis zu sechs Geschossen als Baustoff für tragende oder raumabschließende Bauteile (außer Fluchtwege) verwendet werden, wenn entweder anlagentechnische Maßnahmen (Sprinkler) oder nichtbrennbare Verkleidungen in EI 30 vorhanden sind (s. Tabelle 1).
Auf der Grundlage von objektbezogenen Brandschutzkonzepten können weitere Ausnahmen bewilligt werden. Wichtig sind dabei die Anstrengungen und Anforderungen hinsichtlich der Qualitätssicherung sowohl bei der brandschutztechnischen Planung als auch bei der Ausführung.
Veröffentlicht am 15. Januar 2013.